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Dampftechnik die begeisterte

Vom 22. bis 25. Mai 2014 war Lübeck Gastgeberin des Internationalen Hansetages der Neuzeit. Bereits am ersten Tag machten sich 5 Mitglieder der Marinekameradschaft Zerbst auf den Weg nach Lübeck – Travemünde. Im dortigen Hafen am Ostpreussenkai lag der Dampf – Eisbrecher „Stettin“. Gegen Mittag in Travemünde angekommen, war dort bereits viel Trubel, denn am Kai lagen u.a. das Segelschiff „Alexander von Humboldt“ und die „Passat“ eine Viermast – Stahlbark, welche als stationäres Museumsschiff im Hafen von Travemünde liegt. Wir schifften uns dann auf die 81-jährige Lady, Eisbrecher „Stettin“ ein. Dieses Schiff wurde 1933 in Stettin gebaut und von unermüdlichen Helfern vor der Verschrottung gerettet. Den Verein Dampf-Eisbrecher STETTIN e.V. Hamburg gibt es seit 1981. Inzwischen auf über 160 Mitglieder angewachsen, betreuen die Mitglieder auf ihren Fahrten über Nord- und Ostsee ehrenamtlich und mit großem Engagement die zahlreichen Gäste. Das Ziel des Vereins ist es, die alte Lady der Nachwelt als Beweis vergangener Technologie zu bewahren. Jeder Gast hat das Recht, sich nahezu alles anzusehen, von der Kommandobrücke über den Maschinenraum bis hin zur Heizung. Wir haben uns diese Gelegenheit, eine alte Dampftechnik zu besichtigen, während des Betriebes auf der Ostsee wohlgemerkt, nicht entgehen lassen. Bei unseren Erkundigungen kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist schon bemerkenswert, wie perfekt die alte Dampftechnik arbeitete. Wir kamen mit den Mitgliedern des Vereins ins Gespräch, es wurde alles fachmännisch erläutert, keine Fragen blieben unbeantwortet. Wir nahmen das Arbeitsumfeld der Mitglieder unter die Lupe, und lernten dabei längst in Vergessenheit geratene Berufe der Seefahrt kennen, z. Bsp. Kohletrimmer und Heizer. Im Kesselraum angekommen staunten wir nicht schlecht, dass sich eine junge Frau - Antonia Krämer, im bürgerlichen Leben eine Kunststudentin, um die zwei Flammrohrkessel mit je 3 Feuerungen kümmert. Kohle-Nachschub erfolgt hier im Handbetrieb, soll heißen, Schippe für Schippe, sonst läuft die Maschine nicht. Auch mit ihr kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass sie mit viel Herzblut an diesem Schiff und des Berufes Heizer hängt. Im Maschinenraum lief das Herzstück der Stettin, eine Dreifach – Expansions – Maschine immer im gleichmäßigen Takt. Und wer denkt, es ist da unten irrsinnig laut, der wird feststellen, man kann sich noch normal unterhalten. Jeder, der sich für alte Technik interessiert, ob für Dampfloks oder Dampfschiffe, der sollte sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, Dampfbetrieb einmal pur zu erleben. Welcher junge Mensch kennt in der heutigen hochtechnologischen Computerwelt noch, wie Dampf als Bewegungsmittel erzeugt wird, und wie ein ganzes Räderwerksystem greift, um ein so großes Schiff in Bewegung zu setzen. Das so etwas heute noch möglich ist, ist genau solchen Vereinsmitgliedern zu verdanken, welche das Schiff betreuen und am laufen halten. Der Barkeeper Jochen brachte es auf den Punkt: „ Man muss schon ein Brett vor dem Kopf haben, möglichst aus Mahagoni.“ Apropos Jochen, er gehört zu den wichtigen Leuten an Bord wenn es um das leiblichen Wohl der Fahrgäste geht. Denn die Versorgung mit Essen und Getränke funktionierte genau so perfekt wie die alte Technik. Wir jedenfalls haben die Fahrt genossen, es waren 5 unvergessliche Stunden. Das Dampfschiff fährt im Sommer nach Fahrplan, nimmt an vielen Hanse – Sail´s teil, da besteht immer eine Chance, dabei zu sein, wenn es heißt „Leinen los“. Wir bedanken uns jedenfalls bei den emsigen Vereinsmitgliedern für die herzliche Begegnung der besonderen Art. Wenn das Schiff nicht auf Großer Fahrt ist, liegt es im Heimathafen Hamburg, Oevelgönne, und kann dort täglich besucht werden.
Mehr Informationen gibt es unter Dampfschiff

Eisbrecher Eisbrecher Kapitän Ablegemanöver
Die Kameraden (v.l.)
P. Schulze, A. Jakob,
U. Heinemann und
J. Vollert vor dem Dampfschiff - Eisbrecher "Stettin".
Die "Alte Lady" -
Dampf-Eisbrecher "Stettin"
von 1933
Der Kapitän auf der Kommandobrücke Ablegemanöver -
alles Handarbeit
Im Maschinenraum Heizerin Krämer Heizraum MK Zerbst-Kameraden
Kamerad Alwin Jakob im Gespräch mit dem Maschinisten Heizerin Antonia Krämer kontrolliert einen Feuerschacht Die Feuerung- das Feuer
muss richtig lodern zur Dampferzeugung.
Wir waren dabei: Kamerad Hans-Joachim Heinemann, Kameradin Ursula Heinemann, Kamerad Alwin Jakob,
Kamerad Peter Schulze und Kamerad Jürgen Vollert
Jochen B. Jürgen an der Kurbel Rudermaschine Rauch
Der Barkeeper Jochen macht uns gerade den "Eisbrecher" schmackhaft. Von den Vereinsmitgliedern selbst kreiert - schmeckt er nach mehr. Na, da wollen wir mal kräftig "mithelfen", war das Motto von Jürgen. Vereinsmitglied Jochen Bockmann erklärt Kamerad Vollert und Kameradin Heinemann die Funktionsweise der Rudermaschine. Das nenne ich mal Rauch - Entrußung auf der Ostsee.